Neue Fußgängerüberwege und niedrigere Bordsteine wurden als konkrete Verbesserungsmaßnahmen angeregt. Foto: Stocker
Schwarzwälder-Bote, 05.07.2014 / Von Steffi Stocker Neuweiler-Breitenberg.
"Miteinander & Füreinander in der Gemeinde Neuweiler": Das haben sich die Akteure in der Gemeinde auf die Fahne geschrieben. Und das Ergebnis der Umfrage zum Leader-Projekt "Innovative Wohnformen für ältere Menschen" bestärkt sie.
"Wir wollen die Grundlagen für ein lebenswertes Altwerden in den eigenen vier Wänden optimieren", betonte Bürgermeister Martin Buchwald. Wie mehrfach berichtet, soll in einem der Ortsteile ein Angebot realisiert werden, das barrierearmes Wohnen sowie Betreuung ermöglicht.
Das Ergebnis der Umfrage wurde am Donnerstagabend in der "Krone" in Breitenberg präsentiert. 1800 Personen ab 40 Jahren waren angeschrieben worden. "Mit 426 Antworten, also einem Rücklauf von rund 24 Prozent, ist das eine sehr gute Resonanz", ordnete Pablo Rischard ein. Der Vertreter des Instituts Alter-Gesellschaft-Partizipation an der Evangelischen Hochschule Freiburg stellte vor allem eine hohe Identifikation der Befragten mit ihrem Wohnort fest.
Demnach leben 88 Prozent gerne dort, 63 Prozent äußerten zudem ein Zugehörigkeitsgefühl, das sich auf die Gesamtgemeinde bezieht. "Schon das zeigt, dass sie zusammen etwas erreichen können", hob Rischard hervor, zumal die eingerichteten Arbeitsgruppen erste Angebote anstoßen.
Außerdem belegte er seine Feststellung mit weiteren Ergebnissen, in denen die Befragten ihr Wohnumfeld realistisch als eher nicht barrierearm einstuften und mit großer Mehrheit Bereitschaft zu Veränderungen signalisierten. So seien allein 55 Prozent zum Umbau, weitere 35 Prozent zum Umzug nach Verkauf oder Vermietung des derzeitigen Wohnbereichs bereit – immer verbunden mit dem Wunsch, im Ort zu bleiben.
Denn in Neuweiler, so Rischard, herrsche mit 91 Prozent eine sehr hohe Eigentumsquote und Verwurzelung, leben doch immerhin 36 Prozent der Befragten seit ihrer Geburt in der Gemeinde.
Während der öffentliche Nahverkehr eine untergeordnete Rolle spielt, gab es Hinweise zu Einschränkungen im öffentlichen Raum. So bemängelten 19 Prozent fehlende Fußgängerüberwege, 17 Prozent sehen die Zugänge zu Geschäften als verbesserungswürdig an und neun Prozent empfinden Bordsteine an Übergängen als zu hoch. Darüber hinaus decken sich Bedürfnisse nach Arzt, Einkaufsmöglichkeit und Apotheke mit den Initiativen, die seitens Verwaltung und Gemeinderat angestoßen wurden.
"Nutzen sie diese positiven Rahmenbedingungen, um neue Angebote aufzubauen", motivierte Rischard. Er erkannte nämlich nicht nur eine hohe Identifikation der Bevölkerung mit Neuweiler, sondern auch eine ausgeprägte Bereitschaft, sich zu engagieren. So stehe die Hälfte der antwortenden Befragten einer Unterstützung als ehrenamtlicher oder bezahlter Helfer sowie in finanzieller Hinsicht aufgeschlossen gegenüber. Dieses Ergebnis spricht durchweg für das Projekt und den eingeschlagenen Weg.2014-07-05-Swabo
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